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Die Rosskastanie gehört zur Familie der Hippocastanaceae (Rosskastaniengewächse). Heute ist die Rosskastanie weltweit verbreitet, sie hat ihren Ursprung jedoch in Nordgriechenland und im Grenzgebiet zu Albanien.

Bei der Bevölkerung ist die seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Mitteleuropa beheimatete Rosskastanie schon lange eine beliebte Heilpflanze. Ende des 19. Jahrhunderts wurde von einem Arzt über Erfolge im Rahmen der Anwendung bei Hämorrhoiden berichtet In der Volksmedizin fand sie zusätzlich bei Harnwegsbeschwerden, Husten und als Mittel zur sexuellen Stimulanz Verwendung.

Der imposante Baum kann bis zu 30 m hoch werden. Die dunkelgrünen, gesägten Blätter in Fingerform färben sich im Herbst gelbbraun um und werden dann abgeworfen. Die Blüten wachsen in Kerzenform, und die großen Samen sind von einer stacheligen Kapsel umgeben.

Die Gerbstoffe und Flavonglykoside lösen Krämpfe, lindern Schmerzen und fördern die Durchblutung. Heute werden fast ausschließlich nur noch die Samen zu medizinischen Zwecken verwendet, früher nutzte die Volksmedizin aber auch vermehrt Blüten, Blätter und Rinde in Form von Tees, Umschlägen und Tinkturen. Inzwischen gibt es zahlreiche fertige Rosskastanienpräparate zum Einnehmen und Einreiben zu kaufen, die eine bequeme und effiziente Therapie erlauben.

Bestätigt wird die Wirkung der Rosskastanie beispielsweise bei Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen sowie Venenleiden, die sich z.B. in Ödemen, Wadenkrämpfen, schmerzenden oder „schweren" Beinen äußern.

Häufig wird die Rosskastanie noch heute bei Rheuma, Gicht und Durchfall verwendet, wo sie Besserung bringen soll.

In der Küche darf Rosskastanie nicht mit der Esskastanie verwechselt werden und findet in der Küche keine Verwendung, es sei denn, im Rahmen ihrer heilenden Wirkung. Allerdings lassen sich aus den braunglänzenden und auffälligen Samen hübsche herbstliche Tischdekorationen zaubern.

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