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Der Rosmarin gehört zur Familie  der Lippenblütler (Lamiaceae) und kommt aus dem Mittelmeerraum. Rosmarin wurde wegen seines starken Duftes im Altertum häufig für kultische Zwecke verwendet, galt aber auch als Mittel zur Verbesserung des Gedächtnisses (griechische Studenten sollen vor Prüfungen auch heute noch Rosmarin in ihrem Zimmer verbrennen).

Rosmarin - Heilkraut im Mittelalter

Im Mittelalter wurde Rosmarin wegen seiner gedächtnisfördernden Wirkung eine Art Symbol für die Treue zwischen Liebenden. Außerdem hieß es, Rosmarin würde böse Geister vertreiben, sodass man Neugeborenen gern einen Zweig in die Wiege legte oder die Braut bei der Hochzeit damit schmückte. Die Blütezeit ist von März bis Juni.

Die ausdauernder, bis 2 m hoher, immergrüner Halbstrauch ist mit kantigen Stängeln, die im zweiten Jahr verholzen, und dunkelgrünen, nadelförmigen Blättern, deren Unterseite stark filzig behaart ist, ausgestattet. Die blauen bis violetten Blüten sind in endständigen Scheintrauben angeordnet.

In Mitteleuropa kommt der nicht völlig winterharte Rosmarin nur kultiviert vor. Im Garten wird ein geschützter warmer Standort mit gut durchlässigem Boden benötigt. Für die kalte Jahreszeit pflanzt man den Rosmarin am besten in Kübel um und überwintert ihn bei etwa 5°C; in Gegenden ohne allzu strengen Frost reicht oft auch ein Winterschutz. Man kann die Pflanze aber auch ganzjährig in der Wohnung kultivieren.

Rosmarin - Eigenschaften und Verwendung in der Küche

Rosmarin besitzt aromatische, krampflösende, tonische, verdauungsfördernde, anregende, adstringierende, harntreibende, entzündungshemmende und blähungstreibende Eigenschaften.

Junge Triebspitzen können den ganzen Sommer über frisch geerntet werden (von Kübelpflanzen auch das ganze Jahr über); die krautigen Pflanzenteile zur Aufbewahrung sammelt man im Sommer vor oder während der Blüte und trocknet sie im Schatten. Anschließend sollten sie in gut verschlossenen Gefäßen kühl und dunkel aufbewahrt werden.

Rosmarin hat einen sehr intensiven Geschmack, sodass man ihn in der Küche wohl dosiert verwenden muss. Geeignet ist er zum Würzen von Geflügel, Lamm, Wild, Kaninchen und Schweinefleisch, aber auch zum Verfeinern von Suppen und Eintopfgerichten sowie von Gemüse, Tomaten, Zucchini, Hülsenfrüchten oder Pilzen, und natürlich darf er nicht an Pizza fehlen.

Da er sein volles Aroma erst bei Hitze entfaltet, sollte man ihn möglichst mitkochen. Rosmarinzweige lassen sich aber gut auch in Essig oder Öl einlegen, oder man verwendet das Kraut bei der Herstellung von Kräuterbutter Lind Marinaden.

Rosmarin - Gesundheit und Kosmetik

Schon von Alters her heilst es, der aromatische Geschmack und Duft des Rosmarins können dazu beitragen, Lebensfreude zu wecken. Die Pflanze regt aber auch den Appetit an, ist hilfreich bei Völlegefühl und anderen Verdauungsbeschwerden und wirkt schmerzstillend und anregend, wenn das enthaltene Öl auf die Haut aufgetragen wird.

Ein Bad mit Rosmarinblättern regt den Kreislauf an, beruhigt die Nerven, stärkt strapazierte Haut und soll durch eine bessere Durchblutung der Kopfhaut sogar bei Haarausfall helfen.

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