Zagreb
ist eine der Städte, von der die Menschen nicht genau wissen, wo sie liegt. "Ach, Kroatien? Also ein Urlaub am Meer?", ist dann die übliche Reaktion. Dass die Zagreber zwei Stunden Autofahrt von der Adriaküste entfernt leben, wissen die wenigsten.
Denn dafür ist Kroatien eigentlich bekannt: saubere Steinstrände, glasklares Meerwasser und unzählige Sonnenstunden. Doch auch die Hauptstadt des Landes hat einiges zu bieten, obwohl sie nicht direkt an der Adria liegt.
Zagreb? - die Stadt, die niemals schläft!
Der historische Stadtkern mit seinem Nationaltheater und den zahlreichen Jugendstilbauten erinnert ein bisschen an Wien in Miniaturausgabe. Geschuldet ist dieser Umstand der jahrelangen Zugehörigkeit zum ehemaligen Staat Österreich-Ungarn, der einen deutlichen Einfluss hinterlassen hat.
So ist die Unterstadt, auch Donji Grad genannt, mit ihren vielen Museen und dem Nationaltheater das Kulturzentrum Kroatiens. Ein Besuch beim Mimara, das Museum für Handwerkskunst, lohnt auf jeden Fall. Der Jelačić-Platz in der Stadtmitte ist das Herz der Stadt. Ein Kaffee hier stärkt für die Besichtigung der anderen Hälfte des Citycenters: oberhalb befindet sich der Bezirk Kaptol, in dem die prachtvolle Kathedrale von Zagreb sofort ins Auge fällt.
Einen leichten Aufstieg muss der Reisende hier in Kauf nehmen, der sich aber lohnt. Denn die sogenannte Oberstadt thront mit dem Regierungsviertel, dem Museum der gescheiterten Beziehungen und der Ausstellung der Naiven Kroatischen Kunst sowie der berühmten St. Markus-Kirche mit dem bunten Dach hoch über Kroatiens Hauptstadt.
Traumhafte Ausblicke inklusive! Wem der Aufstieg zu anstrengend ist, nutzt für wenig Geld die kürzeste Zahnradbahn der Welt, um den Höhenunterschied zu überbrücken. Oben angekommen, lohnt sich auch ein Spaziergang durch den Strossmayer-Park, wo in lauen Sommernächten Gratiskonzerte zum Mittanzen einladen.
Restaurants und Essen in Zagreb - einfach köstlich!
In einem der zahlreichen kroatischen Restaurants der Hauptstadt genießen die Einheimischen gern die typischen Ćevapčići mit Reis oder Fritten, das Hacksteak Pljeskavica oder Zagrebački Odrezak, die kroatische Version des Cordon Bleu.
Mit etwas Glück spielt dabei im Hintergrund eine Gruppe Musiker traditionelle kroatische Musik. Doch auch die internationale Küche ist in Zagreb zahlreich vertreten, sodass niemand mit leerem Magen nach Hause gehen muss. Generell sind die Portionen reichlich und wer sich dazu ein einheimisches Bier bestellt, freut sich am Ende über die günstige Rechnung.
Nach dem Essen schlendern die Einheimischen gern die Barstraße Ivana Tkalčića, oder kurz Tkalča, hinunter, um dort noch mit Freunden einen Rakija, den traditionellen Fruchtschnaps, zu sich zu nehmen. Tagsüber locken dort nette Cafés, doch hier wird die Stadt auch nachts richtig lebendig. Studenten, Einheimische und Touristen bevölkern die Kneipen, Bars und Clubs gleichermaßen für eine einzige große Party.
So endet ein langer, aber schöner Tag in Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens mit einem Spaziergang: denn die Stadt zählt zu den sichersten der Welt, sodass ein Fußweg zur Unterkunft auch zu nächtlichen Zeiten kein Problem darstellt.