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Die Weinraute gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und stammt aus dem Mittelmeerraum. Im Mittelalter galt die Pflanze als Zauberkraut gegen Pest, Schlangen, Hexen und sogar gegen schlechte Träume. Außerdem dienten Rautenzweige früher als Weihwasserwedel. Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Die ausdauernde, bis 1 m hohe, sehr aromatische, immergrüne Pflanze ist mit verzweigten Stängeln, die von der Basis her verholzen, sowie blaugrünen, fleischigen Blättern mit zahlreichen Öldrüsen und gelblichen Blüten ausgestattet.

Die Weinraute findet man manchmal verwildert in der Nähe von Burgen und Klöstern. Im Garten wird sonniger, windgeschützter, nicht zu trockener Platz benötigt. In rauen Gegenden ist außerdem ein Winterschutz erforderlich. Eine Kultur in Töpfen ist ebenfalls möglich.

Die Weinraute besitzt aromatische, appetitanregende, krampflösende, harntreibende, beruhigende und verdauungsfördernde Eigenschaften, und sie soll eine schützende Wirkung auf die Blutgefäße haben. Die jungen Triebe können den ganzen Sommer über geerntet werden, bei Topfpflanzen auch im Winter. Die zum Trocknen vorgesehenen, krautigen Teile werden vor der Blüte gesammelt und in Bündeln an einem luftigen Ort aufgehängt.

Die Blätter können in kleinen Mengen zum Verfeinern von Fleisch- und Fischgerichten sowie Suppen und Saucen verwendet werden, aber auch als Aromastoff für Liköre, etwa Grappa.

Die Weinraute lässt sich bei schlechtem Appetit oder träger Verdauung einsetzen. Ein
Aufguss aus den Blättern kann zur Spülung über angestrengter Augen verwendet werden.

Doch Vorsicht! Da die Weinraute in zu hoher Dosierung giftig ist, darf man sie nur sparsam verwenden. Bei empfindlichen Menschen kann es bei der Verarbeitung frischer Pflanzenteile zu Hautausschlägen kommen, sodass in diesem Fall Handschuhe getragen werden sollten.

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