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Die Kamille gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist in Europa angesiedelt. Die Kamille wurde schon im Ägypten der Pharaonenzeit als Heilkraut genutzt, ebenso wie von den alten Griechen und Römern, die sie unter anderem bei Gelbsucht und Wechselfieber anwendeten. Seit dem Mittelalter gilt die Kamille auch in Mitteleuropa als Allheilmittel. Zur Zeit der Hexen Verfolgung hängte man einen Strauß aus Kamille an die Zimmerdecke, denn es hieß, er würde sich bewegen, wenn eine Hexe ins Haus käme.

Kamille - Allheilmittel in einer Pflanze

Die Blütezeit der Kamille ist von Mai bis Juni. Die einjährige, bis zu 60 cm hohe, süßlich-aromatische duftende Pflanze ist mit aufrechtem, verzweigten Stängel und fein zerteilten, wechselständigen Blättern ausgestattet. Die Blütenköpfchen setzen sich aus kleinen gelben Röhrenblüten und langen weißen Zungenblüten zusammen. Der Blütenboden ist - im Gegensatz zu anderen Kamillearten - stark gewölbt und hohl.

Die Kamille kommt in Mitteleuropa wildwachsend auf Brachflächen sowie an Weg- und Ackerrändern vor. Im Garten wird ein sonniger Platz mit gut durchlässigem Boden bevorzugt.

Die Pflanze besitzt krampflösende, entzündungshemmende, verdauungsfördernde, beruhigende und blähungstreibende Eigenschaften. Die Blütenköpfchen, die man frisch
oder getrocknet verwenden kann, werden im Sommer geerntet, wenn die Pflanze in voller Blüte steht. Gepflückt wird tagsüber, wenn sie Blüten geöffnet sind, weil die Wirkstoffe dann am stärksten konzentriert sein sollen. Die Blüten werden auf einem Tuch im Schatten getrocknet und anschließend in einem dunklen Gefäß geschützt aufbewahrt.

Kamille - Heilpflanze für Körper und Geist

Die Kamille ist eine der wertvollsten Heilpflanzen für den Hausgebrauch, nicht zuletzt, weil sie so milde Eigenschaften besitzt, dass sie auch für Kinder geeignet ist. Einsetzen lässt sich das Kraut in Form von Tee gegen die unterschiedlichsten Verdauungsbeschwerden, etwa Gastritis/Blähungen und Koliken, aber auch bei Blasenleiden oder Beschwerden der Galle. Der in der Kamille enthaltene Spiroether gilt ist ein sehr stark krampflösend des Mittel das schmerzende Muskelverspannungen lockert und Menstruationsbeschwerden lindert.

Die Pflanze hat aber auch eine beruhigende Wirkung, sodass Kamillentee den Schlaf fordert, besonders bei Kindern. Ein Tee kann außerdem als Waschlotion bei Bindehautentzündung oder überanstrengten Augen verwendet werden sowie zum Gurgeln bei Entzündungen des Mund- oder Rachenraumes. Bei Schnupfen wirkt ein Kamilledampfbad oft Wunder. In der Naturkosmetik wird die Kamille zur Pflege entzündeter Hautpartien sowie bei juckender Haut und Ekzemen angewendet. Ein Kamilleaufguss kann aber auch zum Nachfärben blonder Haare genommen werden.

Doch Vorsicht! Die frische Pflanze kann Dermatitis verursachen. Das ätherische Öl darf innerlich nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, während der Schwangerschaft weder innerlich nach äußerlich.

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