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Der Hering ist einer der wichtigsten Seefische mit dem höchsten Nährwert. Kein Fisch ist so vielseitig verwertbar und nur wenige Fische schmecken besser als der Hering. Alljährlich werden Milliarden Heringe mit dem Schlepp- und dem Grundnetz in den nördlichen Meeren gefangen und verspeist.

Trotzdem wird der Hering nicht so bald aussterben, denn jedes Weibchen setzt in der Laichzeit rund 50000 Eier ab. Der Heringsfang begann im 7. Jahr­hundert. Schon um 900 erschien der Salzhering auf den Märkten. Im Jahre 1416 kam der Holländer Wil­lem Bcukels auf den Gedanken, die leicht verderblichen Fische bereits an Bord auszunehmen und einzu­salzen.

Damit war es möglich, die entfernteren, besonders ergiebigen Fischgründe aufzusuchen und die steigende Nachfrage nach dem »Kö­nig der Fische« zu befriedigen. Noch im vergangenen Jahrhundert hatte man große Mühe, den Hering, den »Speisefisch der Armen« zu verkau­fen. »Wenn er ’n Taler kosten wür­de«, soll Bismarck gesagt haben, »dann würde er den Leuten noch viel besser schmecken.«

Heute kostet er noch immer keinen »Taler« (2 Euro), dennoch könnte er in seinen tausendfältigen Zubereitungen nicht besser schmecken.

Hering ist nicht gleich Hering. So eignet sich der norwegische Hering hervorragend zum Marinieren und Räuchern. Der schottische Hering ergibt den leckeren Bückling. Vor Island werden die größten und fettesten Heringe gefangen. Die winzigen Skagerrak-Heringe gehen als Kronsardinen in den Handel. Vor den Hebriden kommt der zarteste Hering, der als (jungfräulicher Hering) hochbezahlt wird und auch zu den feinsten Konserven verarbeitet wird.

Übri­gens: Heringe mit Eiern nennt man Rogette oder Rogner, Heringe mit Sperma heißen Milchner, fri­sche Heringe heißen grüne Heringe.

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